Neugeborene sind wie ein weißes Blatt Papier. Sie kennen weder den Unterschied von Tag und Nacht, noch beispielsweise zwischen dem ersten und dritten Einschlafen zu Beginn der verschiedenen Schlafphasen.
Bereits nach wenigen Tagen beginnen Babys sich den Gewohnheiten der Erwachsenen anzupassen. Dann schlafen sie nachts mehr als am Tag. In den ersten Wochen mit dem neuen Erdenbürger bestimmt der Wechsel zwischen essen und schlafen den Alltag. Babys schlafen zwischen 16-18 Stunden und verteilen diese Zeit auf ca. 5 Schlafphasen.
Nach dem ersten halben Jahr schaffen Babys meistens etwa 6 Stunden Schlaf am Stück. Es hat sich ein guter Schlaf-Wach-Rhythmus eingestellt. Wobei eine nächtliche Unterbrechung zum Füttern auch dann noch ganz normal ist. Wenn der erste Geburtstag näher rückt, schlafen viele Babys durch. Mit 3 oder 4 Jahren verweigern die meisten Kinder den Mittagsschlaf, so dass dieser dann entfällt.
Doch was ist das Geheimnis schlafender Babys?
Babyschlaf folgt uralten, steinzeitlichen Instinkten, die noch immer in uns Menschen schlummern. Früher mussten wir uns das Überleben in feindlicher Natur sichern. Kinder und Erwachsene wurden ca. alle 2 Stunden für einen kurzen Moment wach um sicher zu gehen, dass keine Gefahr drohte. War etwas anders, als beim Einschlafen, wurden sie völlig wach. Einschlafen können Babys also nur, wenn sie sich wohl und sicher fühlen.
Ab dem Zeitpunkt der Geburt beginnt das große Lernen. Das gilt auch für das Schlafen. Verhaltensweisen wie das Einschlafen werden erlernt. Schaukeln Eltern ihre Babys in den Schlaf lernen diese mit Schaukeln einzuschlafen. Gleiches gilt z.B. für den Arm der Mutter oder den Sauger der Milchflasche. Wird das Baby wieder wach und schaukelt nicht, fehlt die Milchflasche oder Mamas Arm, wird es vollständig wach. Lautstarker Protest ist die Folge. Experten raten deshalb, dass Babys möglichst lernen sollten ohne Hilfsmittel oder die Anwesenheit der Eltern einzuschlafen. Wobei es immer gilt, die individuellen Bedürfnisse des Babys vor alles andere zu stellen.
Wichtig ist es, das Baby von Beginn an dabei zu unterstützen, einen guten Tag-Nacht-Rhythmus zu finden:
- Säuglinge haben noch besondere Bedürfnisse. Sie sollten im eigenen Bett im Schlafzimmer der Eltern schlafen. So entsteht ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit.
- Etablieren Sie so früh wie möglich ein regelmäßiges Ritual des Zubettgehens. So entsteht die nötige Ruhe zum Einschlafen.
- Machen Sie so wenig Licht wie möglich, wenn Sie Ihr Kind versorgen und achten Sie auf eine möglichst ruhige Atmosphäre.
- Lassen Sie Ihr Kind nicht schreien. Es braucht die Gewissheit, dass Sie für es da sind. Das ist wichtig für das Urvertrauen. Beruhigen Sie, indem Sie die kleine Hand oder Schulter streicheln. Sie sollten den Raum verlassen, bevor es wieder eingeschlafen ist.