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Bei alltäglichen Bewegungen wie heben, tragen oder bücken denkt niemand an die Belastungen, die diese für den Rücken bedeuten können. Doch die falsche Haltung kann erheblichen Druck auf die Bandscheiben aufbauen. Aber wie sieht eigentlich rückengerechtes und rückenfreundliches Verhalten im Alltag aus? Die Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V. zeigt wie es richtig geht: richtig heben, richtig tragen und richtig bücken.
Grundsätzlich ist unsere Wirbelsäule ein wahres Wunderwerk. Sie ist extrem flexibel und dabei dennoch stabil. Allerdings können falsche Belastungen auf Dauer für Schmerzen und langfristige Schäden an der Wirbelsäule sorgen. Durch bestimmte Techniken bei unseren Bewegungsabläufen kann der Druck erheblich reduziert werden.
Wird ein 20 Kilogramm schwerer Gegenstand mit gebogener Wirbelsäule vom Boden aufgehoben, werden die Bandscheiben bereits mit etwa 400 Kilogramm belastet – Schmerzen sind so vorprogrammiert. Mit der richtigen Hebetechnik jedoch kann dieser Druck erheblich reduziert werden. Um das Aufheben vom Boden so rückenschonend wie möglich zu gestalten, ist es notwendig, aus den Knien heraus zu heben. Das bedeutet, Sie gehen in die Knie und heben den Gegenstand dann nach oben. Der Rücken bleibt dabei gerade. Genau umgekehrt verhalten Sie sich beim Absetzen der Last. Die Wirbelsäule wird nicht gekrümmt, stattdessen gehen Sie in die Hocke und stellen den Gegenstand dann auf dem Boden ab.
Ist ein Objekt erst einmal angehoben, wartet bereits die nächste Herausforderung auf die Wirbelsäule: Das Tragen. Wie auch beim Heben gilt, dass das Tragen von Umzugskartons, Bierkisten oder ähnlichem kein Problem für einen gesunden Rücken ist – wenn man es richtig macht. Richtig bedeutet, dass der Gegenstand nahe am Körper getragen wird, um den Druck auf die Bandscheiben zu reduzieren. Der Rücken bleibt dabei aufrecht, die Wirbelsäule gerade.
Beim Tragen von mehreren Gegenständen, beispielsweise nach dem Einkaufen, ist es sinnvoll, das Gewicht auf zwei Taschen zu verteilen und eine links und eine rechts neben dem Körper zu tragen. Noch besser als Taschen eignet sich jedoch ein Rucksack, der mit gut gepolsterten Gurten und Rückenteil und einer ausgeklügelten Gewichtsverteilung (schwere Gegenstände im körpernahen Fach, leichtere Gegenstände im äußeren Fach) die rückenfreundlichste Tragemöglichkeit darstellt.
Jeden Tag bücken wir uns bei zahlreichen Gelegenheiten; zum Beispiel, wenn wir etwas aus der untersten Schublade nehmen, wenn wir einen Handfeger verwenden, uns die Schuhe binden oder immer dann, wenn wir etwas vom Boden aufheben möchten. Wer jedoch bereits Probleme mit den Bandscheiben hat und unter Rückenschmerzen leidet, der sollte auch auf das Bücken mit gekrümmter Wirbelsäule verzichten. Besser ist es dann, einfach in die Knie zu gehen und den Rücken gerade zu halten.